Tactical Pen

Ein altes englisches Sprichwort lautet: „Die Feder ist mächtiger als das Schwert“ (Baron Edward Bulwer-Lytton, englischer Politiker und Romanautor des 19. Jahrhunderts, * 25. Mai 1803 in London; † 18. Januar 1873 in Torquay)

Ein japanisches lautet: „Der Weg von Pinsel und Schwert ist eins – Bun Bu Ryo Do“ (Miyamoto Musashi, japanischer Schwertheiliger (Kensei), Verfasser des Buches der 5 Ringe – „Gorin no Sho“ und Begründer der Niten Ichiryu-Schule des Kenjutsu.* 1584 in Miyamoto; † 13. Juni 1645 in der Höhle Reigando, Kumamoto),

Bemühen wir diese berühmten Zitate doch als Überleitung zum Tactical Pen. Oberflächlich betrachtet sieht der Tactical Pen ganz gewöhnlich aus, aber das Erscheinungsbild kann sehr trügerisch sein. Er kann in einer Notwehrsituation oder bei der Selbstverteidigung zu einem wirkungsvollen Yawara, Fingerstock, Kongo, Kubotan, Koppo, Dulo Dulo oder Palmstick werden, um damit einen Angreifer abzuwehren.

Er muss fest und sicher in der Hand liegen, und er muss lang genug sein, so dass beide Enden gleichzeitig aus der geschlossenen Faust, sowohl an der Kleinfinger- als auch an der Daumenseite, herausragen um für Schlag-, Stoß-, Druck-, Zug-, Hebeltechniken eingesetzt werden zu können. Er kann im Notfall als Schlagwaffe gute Dienste leisten, ist sehr unauffällig und wirkt völlig harmlos, wenn man ihn mit sich führt.

Der Tactical Pen ist gut zu tragen, einfach zu handhaben und sehr wirkungsvoll einsetzbar. Er ist ein unauffälliger, erstklassiger Begleiter für Alt und Jung, für Frau und Mann, für Sicherheitsdienste und Kampfkünstler – und somit für jeden, der an einem guten, robusten und nonlethalen Selbstschutzgegenstand interessiert ist, der nicht unter die Kategorie „Waffe“ fällt.

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Er deckt den Bedarf für ein kleines, leichtgewichtiges und leicht zu verbergendes Werkzeug ab, das die Lücke zwischen dem waffenlosen Einsatz der bloßen Hände und dem gefährlicheren Schlagstock schließt. Mit dem richtigen Training ist er ein phantastisches Hilfsmittel und er dient nicht nur als Impactweapon, sondern er kann auch als kontrollierendes Instrument, z.B. auf Nerven- bzw. Druck- oder Akupunkturpunkte, eingesetzt werden.

Womit er natürlich wirklich glänzt, ist eben durch seine Wirkung als direktes Aufschlagswerkzeug. Oftmals sehen sich Polizeibeamte, Sicherheitspersonal und auch Zivilisten einem verwirrenden Dilemma gegenüber, wenn sie in Betracht ziehen, Schläge mit Faust oder mit Schlagstock einzusetzen (dies gilt gleichermaßen für Frauen und Männer!). Schläge, die mit der Faust geschlagen werden, mögen zu schwach sein oder, schlimmer noch, zu einer gebrochenen Hand führen, während Schläge, die mit einem Schlagstock ausgeführt werden, zu kraftvoll sein könnten, was zu schweren Körperverletzungen oder sogar dem Tod führen kann. Der Tactical Pen dagegen löst dieses Problem dadurch, dass er geschickt diese Lücke schließt, in dem er die Wirkung von Schlägen mit der Hand konzentriert und verstärkt, während er gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit von bleibenden Schäden oder Todesfolgen minimiert.

Auch juristisch bestehen gegen das Mitführen eines Tactical Pen oder Palmstick keine Bedenken. Das BKA bestätigte dies in einem Bescheid von 2008:

„Der als Kubotan bezeichnete Gegenstand ist zwar (…) geeignet, als Waffe eingesetzt zu werden, von der einfachen Ausgestaltung her ist jedoch nicht eindeutig von einer Hieb- und Stichwaffe auszugehen. (…) Der Kubotan ist keine Hieb- und Stichwaffe i.S. des § 1 Abs. 2 Nr. 2 WaffG. Die Verbotseigenschaft i.S. der Anlage 2 zu § 2 Abs. 3 WaffG. – Waffenliste – Abschnitt 1, Nr.1.3.1 wird verneint“

verfasst von Jörg Kuschel